Home Verfügbarkeit Die “Trübung” der Telekommunikation: Zweiter Teil

Die “Trübung” der Telekommunikation: Zweiter Teil

von Jason Andersen

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich erörtert, warum Anbieter von Mobilfunk- und Breitbandkommunikationsdiensten (CSPs) sich in Richtung “Cloudifizierung” bewegen werden – und die ersten beiden Schritte auf diesem Weg: Network Functions Virtualization (NFV) und Virtualized Resilience Layer. In diesem Beitrag untersuche ich die fortgeschrittenen Schritte, die den Telekommunikationsbereich auf noch grundlegendere Weise umgestalten könnten – einschließlich kontextbezogener Netzwerkanalyse, mitdenkender Netzwerke und darüber hinaus.

Schritt 3: Kontextbezogene Netzwerkanalyse

Im Laufe der Betreuung von Abonnenten sammeln CSPs eine Menge Daten über ihre Abonnenten an. Dazu gehören Informationen über ihre Geräte, ihr Nutzungsverhalten, Dienstpläne, geografische Standorte, Kontakte, Kaufhistorien und vieles mehr. Zu diesen “internen” Daten kommen Erkenntnisse über die Teilnehmer aus sozialen Medien und anderen Online-Quellen hinzu. Bei der kontextuellen Netzwerkanalyse geht es darum, all diese Daten zu kombinieren, um riesige Informationsbestände zu schaffen, und diese Big Data dann zu analysieren, um noch mehr Wert aus dem Netzwerk des CSP zu schöpfen.

Dieser Mehrwert könnte in Form von hoch personalisierten Opt-in-Anzeigen oder -Angeboten oder Service-Empfehlungen erfolgen, die alle im Kontext der individuellen Muster jedes Abonnenten geliefert werden. Diese Fähigkeit könnte auch die Tür zu Partnerschaften mit Dritten öffnen, um Mehrwertdienste anzubieten, die neue Einnahmequellen erschließen und gleichzeitig die Teilnehmer wie Klebstoff an den CSP binden.

Diese Art der Datenanalyse wird bereits in anderen Wirtschaftszweigen praktiziert. Neu und aufregend ist die Idee, von Netzwerken abgeleitete Intelligenz zu integrieren, um CSPs einen mächtigen, neuen Pfeil in ihrem Köcher zu geben.

Schritt 4: Netzwerke denken

Was ist das Endspiel dieses Marsches in die Trübung? Ich glaube, der letzte Schritt wird sein, die Telekommunikationsnetze auf ein noch höheres Niveau automatisierter Intelligenz zu bringen. Ein solches “Denknetzwerk” wird über ein hohes Maß an softwaredefinierter Intelligenz in allen Zentralstellen des ZDA verfügen. Das Ergebnis ist eine umfassende 360-Grad-Sicht auf das gesamte Netzwerk und die Abonnenten des ZDA. Dieses intelligente Netzwerk wird all diese Informationen in Echtzeit verarbeiten und sich dynamisch an sich ändernde Aktivitäten anpassen. Das Thinking Network ist ein lernendes Netzwerk, das eine Vielzahl von Netzwerkaktivitätsdaten analysiert, um vorherzusagen, was genau wo und wann benötigt wird.

Das Ergebnis ist eine optimierte Abonnentenerfahrung, bei der das Netz “weiß”, was die Abonnenten wollen. Entscheidend ist, dass das denkende Netzwerk durch die “just in time”-Zuweisung von Netzwerkressourcen auch die Nutzung der Bandbreite optimiert und so die Betriebseffizienz und die Rentabilität des Dienstanbieters maximiert.

Erfüllung des Verfügbarkeitsstandards

Das ist alles ziemlich aufregend für CSPs, die ihre Strategie für zukünftige Rentabilität planen. Aber es gibt technische Hürden, die überwunden werden müssen. An erster Stelle steht die Notwendigkeit, eine extreme Verfügbarkeit sicherzustellen. In der Welt der Telekommunikationsunternehmen ist die “Five Nines”-Verfügbarkeit der Standard. Eine schnelle Wiederherstellung nach Störungen reicht nicht aus; die Teilnehmeranwendungen müssen in der Lage sein, ihren Zustand zu erhalten, egal was passiert. Das bedeutet, dass sie in der Lage sein müssen, sich an die vorhergehenden Ereignisse in einer bestimmten Abfolge von Benutzerinteraktionen zu “erinnern” und im Falle eines Fehlers sofort dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben. Wenn die zustandsabhängige Verfügbarkeit nicht aufrechterhalten wird, führt dies zu abgebrochenen Anrufen und unterbrochenem Zugang zu Diensten. Und das führt zu Kundenabwanderung und entgangenen Einnahmen.

Die gute Nachricht ist, dass zustandsabhängige Verfügbarkeit in kostengünstigen cloud Umgebungen jetzt möglich ist. Eine neue Generation von Software-definierten Verfügbarkeitstechnologien (SDA) erfasst den Zustand des Primärsystems in regelmäßigen Abständen und überträgt ihn auf einen sekundären Standby-Host. Im Falle eines Ausfalls des primären Hosts kann der sekundäre Host die Ausführung ab dem letzten Zustandspunkt fortsetzen, ohne dass Daten verloren gehen. Für den Teilnehmer ist dies völlig transparent.

Der Schlüssel zu diesem Durchbruch liegt darin, dass die Verfügbarkeit aus der Anwendungsschicht herausgenommen wird, so dass jede Anwendung ihr erforderliches Verfügbarkeitsniveau auf cloud erhalten kann. Stratus ist führend bei der Verwirklichung dieses Ziels in cloudifizierten Telekommunikationsnetzen.

Der Weg zur Cloudifizierung von Telekommunikationsunternehmen ist eine spannende Gelegenheit für zukunftsorientierte CSPs. Und Stratus arbeitet daran, vorausschauenden Telekommunikationsunternehmen, die bereit sind, den First-Mover-Vorteil zu nutzen, den Weg zu cloud zu ebnen.

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